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ERSATZTEIL

LAGER 2005

Organ
Arbeiten

Angeregt durch die neuen technischen und medizinischen Forschungen und Entwicklungen, die es der inneren Medizin ermöglichen, Organtransplantationen im gr. Stil vorzunehmen, habe ich mich künstlerisch mit diesem Thema beschäftigt. Vor allem begann ich mich auch für die ökonomische Komponente zu interessieren, und zwar für die Organbeschaffung. Sie hat insbesondere in außereuropäischen Ländern illegale und kriminelle Formen angenommen und ist somit auch als kapitalistische Verwertungspraxis in den Warenkreislauf einbezogen. Menschliche Organe avancieren zur Luxusware für reichere Bevölkerungsschichten der westlichen Welt. Somit geht es auch um Ungleichheit, indem sich Reiche und Wohlhabende westlicher Industrieländer Lebensverlängerung kaufen können, wodurch weiters die Themen Krankheit, Tod bzw. die Endlichkeit der menschlichen Existenz angesprochen sind.

 

Künstlerisch habe ich darauf mit der Arbeit „Ersatzteillager“ reagiert.

 

Sie besteht aus einem 2 m langen  silber-metallic lackierten  Tisch, der mit einer Plexiglashaube neben den Assoziationen zur Computertomografie auch die der Warenausstellung in  Regalen zulässt. Unter der Glashaube befinden sich ca. 38 kleinere Objekte aus Gips, die man aus der Ferne  noch als Backwaren hinter Glas wahrnehmen kann.  Betrachtet man die Objekte jedoch genauer, erkennt man aufgrund von Form und Farbe, dass es hier um Fleischliches, um Innereien geht, wodurch ein eigentümliches Grauen geweckt werden kann. Für mich war intendiert, dass die Objekte nicht eindeutig zugeordnet werden müssen und damit eine persönliche Auseinandersetzung für die BetrachterInnen evoziert wird.

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