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Themen und künstlerische Ausdrucksweise

 

Künstlerisch reagiere ich auf gesellschaftliche und politische Themen der Zeit. Es geht mir um eine Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Globalisierung (wie Migration, Flucht und Vertreibung). In den Arbeiten What´s the Value of Money? und Nylons and Pants untersuche ich beispielsweise Fragen des Kapitalismus und Feminismus. Insgesamt ist es mir wichtig, die zerstörerischen Prozesse der Monetarisierung aller unserer Werte, die Kommerzialisierung unserer Lebensbereiche und die Prekarisierung unserer Arbeits- und Lebensbedingungen zu zeigen. Ein Kunstwerk soll – wie Franz Kafka meint – beißen und stechen.

Im Einzelnen spielen in vielen meiner Arbeiten Irritationen (innere Organe sehen von der Ferne wie nettes Zuckergebäck aus und in der Nähe entdeckt man das rohe Fleischliche) und die Darstellung vom Prekären (manchen Plastiken scheint die Bodenhaftung zu fehlen, drohen zu kippen etc.) eine Rolle. Denn ich glaube, dass Leben Veränderung und Wandel bedeutet, was ich oft als bedrohlich erlebe und Ängste auslöst. Wiewohl ich auch den Zustand unserer Welt als aus den Fugen geraten erachte. In meiner Kunst beschäftige ich mich damit, indem ich Spannungen, Brüche und Kontraste, die der Harmonie und der formalen Schönheit zuwiderlaufen, aufzeige. Wichtiger sind mir Originalität, Authentizität und Sinnlichkeit, insgesamt steht alles Menschliche (und das Biomorphe) bei mir im Vordergrund und aktiviere als Bildhauerin gerne so genannte Abfallprodukte (oft auch organischer Natur) wie Zeitungen, Haare, Bananenschalen, Strümpfe etc. und verbinde sie mit modernen Kunststoffen.

Darstellerische Verfahrensweise bei den Zeichnungen: Wenn ich Bildideen habe, dann gehe ich dabei fast wie bei einer Collage vor. Ich kombiniere Figuratives mit architektonischen Elementen und zeichne dann auch den Raum dazwischen. So entstehen eigene Formen, die sich, leicht variiert, auch wiederholen. Es reizt mich dabei, zwischen den zweidimensionalen Formen und den dreidimensional angelegten Figuren, d. h. zwischen diesen eigentlich disparaten Elementen, eine Spannung zu erzeugen. Dabei spielt auch der Kontrast zwischen der harten, umrisshaft und reduzierten Konturlinie (ich arbeite dabei mit unterschiedlichen Grafitstiften) und dem zarten und detailreich angelegten Liniengeflecht bei den Figuren eine wesentliche Rolle. Manche grafischen Arbeiten basieren auf dunklem Hintergrund. Diesen schaffe ich durch einen räumlich angelegten Materialdruck. Darauf arbeite ich dann mit hellen Stiften, vor allem mit einem weißen Farbstift weiter und entwickle daraus Bildmotive.

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